Digitales Modell einer Landschaft

Restaurierung und Digitalisierung von Separationskarten des 18. und 19. Jahrhunderts

Um einen Online-Zugriff auf die Grundstücksverwaltung des Landes Brandenburg zu ermöglichen, haben das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg und die Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) im Jahr 2017 beschlossen, Karten, Risse und Dokumente zu digitalisieren und in einem Web-Portal zugänglich zu machen. Eine Verknüpfung aller Karten und Pläne soll die grundstücksbezogene Erfassung der Geodaten ermöglichen und damit die Voraussetzung für ein digitales Landschaftsmodell geben, das die Veränderungen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachvollzieht. Eine wesentliche Informationsquelle für diese Grundstücksentwicklung sind die rund 2.500 Separationskarten des Landeshauptarchivs.

In einer ersten Phase sollen hierzu ab 2020 über das Portal alle bislang schon erfassten Karten der Katasterämter verfügbar sein. Als weiterer Schritt ist bis 2023 geplant, die 2.374 im Landeshauptarchiv liegenden Separationskarten des 18. und 19. Jahrhunderts einzubeziehen. Zahlreiche dieser größtenteils großformatigen Karten müssen jedoch vor der Digitalisierung restauriert werden. Um den dazu nötigen finanziellen und personellen Aufwand bestimmen zu können, war eine detaillierte Schadenserfassung erforderlich. Diese konnten im Rahmen einer Förderung durch die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) Ende 2019 abgeschlossen werden. Inzwischen sind bereits 1.348 der weniger stark beschädigten Karten digitalisiert und übergeben.

Bis Februar 2022 restauriert und digitalisiert das Landeshauptarchiv 273 handgezeichnete Separationskarten, die besonders stark beschädigt sind. Aufgrund ihres sehr großen Formates, ihrer gerollten Lagerung und der zur Stabilisierung verwendeten Materialien weisen alle Karten erhebliche Schäden auf, die eine Nutzung / Digitalisierung der Unikate ohne weitere Beeinträchtigung verhindern. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf rund 120.000 Euro. Die KEK fördert diesen Projektschritt mit rund 60.000 Euro.

Restauratorin mit aufgerollter großer Karte
Vor der Restaurierung: Begutachtung einer überformatigen Separationskarte
Vor der Restaurierung: Risse und Fehlstellen in einer Separationskarte
Vor der Restaurierung: Rückseite einer Separationskarte mit alten Verklebungen
Vor der Restaurierung: Vorderseite einer Separationskarte mit alten Verklebungen