Einmal Leipzig und zurück – Die Restaurierung der OFP-Akten

Papier entsäuern und Risse schließen – was genau passiert in den Restaurierungswerkstätten? Unsere Restauratorinnen haben sich Anfang Mai 2021 die Arbeitsprozesse im Leipzig angeschaut und beginnen mit der Qualitätssicherung der ersten zurückgekehrten Akten aus dem OFP-Projekt.

Rund 8.000 Akten befinden sich zurzeit im Zentrum für Bucherhaltung (ZFB) in Leipzig, um dort vor der Digitalisierung bearbeitet zu werden. Die historischen Unterlagen werden nach den Vorgaben des Landeshauptarchivs trockengereinigt, von schädlichen Materialien befreit, restauriert und entsäuert. Zudem nummerieren die Mitarbeiter*innen die Akten Blatt für Blatt (Foliierung), um ihre innere Ordnung sicherzustellen. Erst nach diesen konservatorischen Arbeiten an den insgesamt rund 42.000 Akten ist der Bestand der Vermögensverwertungsstelle des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg bereit für die Digitalisierung und systematische Auswertung nach Aspekten der Provenienzforschung.

Das Projekt stellt neben seinem großen Umfang weitere komplexe Anforderungen an die konservatorische Sicherung: Neben Rissen, die geschlossen werden müssen, weisen die Akten zahlreiche Verklebungen, widersprüchliche Blattnummerierungen und Materialien auf, die nicht in die Entsäuerung gehen dürfen, da sie sonst gegebenenfalls zerstört würden. Dazu gehören bestimmte Beschreibstoffe, Tinten, Fotos und Thermokopien. Diese werden zunächst aussortiert und nach der Entsäuerung wieder an richtiger Stelle eingefügt.



Bei einem Besuch in Leipzig haben sich die beiden Restauratorinnen aus dem Landeshauptarchiv ein Bild davon gemacht, wie die Mitarbeiter*innen des ZFB die Arbeiten umsetzen und konnten offene Fragen mit den Beteiligten vor Ort besprechen. Das erste gereinigte und bearbeitete Arbeitspaket ist bereits zurück in Potsdam und durchläuft zurzeit die Qualitätskontrolle im Landeshauptarchiv, bei der unter anderem geprüft wird, ob die Entsäuerung erfolgreich war. Anfang Juni 2021 geht das erste Paket in die Digitalisierung.

Fragen zur Restaurierung beantworten Sarah Waschke und Franziska Sommer

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