Sammler übergibt Kammergerichtsurkunde an das Landeshauptarchiv

Der US-Amerikaner Walter Anderson  und Archiv-Mitarbeiter André Stellmacher zeigen die Urkunde
Der US-Amerikaner Walter Anderson (links) mit André Stellmacher, Referent im BLHA, bei der Übergabe der Urkunde im Landeshauptarchiv

Walter Anderson aus Santa Fe, New Mexico, hat dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv eine Ehrenurkunde der Rechtsanwälte am Kammergericht Berlin übergeben. Anderson, selbst Sammler antiquarischer Dokumente, hatte die prächtige Urkunde in Buchform vor wenigen Monaten bei einer Auktion in Kalifornien erworben. Am 8. Oktober 2018 brachte er sie dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv – als Geschenk.

„Ich freue mich, die Urkunde an das verantwortliche Archiv geben zu können“, so der US-Amerikaner bei seinem Besuch in Potsdam. „Denn hier bestehen die besten Bedingungen für eine dauerhafte Aufbewahrung und Nutzung.“

Die Urkunde wurde am 12. Mai 1890 anlässlich seines 50. Dienstjubiläums für den Senatspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat am Oberappellationsgericht, ab 1877 Präsident des Gerichtshofs für kirchliche Angelegenheiten, Friedrich Ludwig Eduard Eggeling ausgefertigt.

Eggeling, geboren am 16. Januar 1819 in Bremen, gestorben am 16. Februar 1898, war zunächst in hannoverschem, nach der Annektierung des Königreichs 1866 in preußischem Staatsdienst tätig. 1879 wurde er zum Kronsyndikus auf Lebenszeit ernannt und in das Preußische Herrenhaus berufen. In seiner Dienstzeit trat er als Mitglied in zahlreichen Kommissionen und als Berichterstatter über bedeutende Gesetzesvorlagen hervor. Ansehen erwarb sich Eggeling daher vor allem als Experte bei der Modernisierung des preußischen Justizwesens. Vielleicht geben die Urkunde und der anstehende 200. Geburtstag Eggelings der Forschung im nächsten Jahr Anlass dazu, sein Leben und Wirken näher zu erkunden. Bisher ist darüber noch wenig bekannt.